Die Scrum-Rollen

Scrum kommt mit einer sehr überschaubaren Zahl von Rollen aus. Nämlich: Scrum Master, Product Owner und das Entwicklungsteam (Development Team), die zusammengenommen das Scrum Team bilden, sowie außerhalb des Scrum-Teams die Stakeholder.

Wichtig ist, dass zwischen den Rollen keine Hierarchie besteht. Dazu später mehr.

Das Entwicklungssteam

Das Entwicklungsteam oder engl. Development Team leistet die eigentliche Arbeit. Der Begriff erklärt sich durch die Herkunft von Scrum aus der Softwareentwicklung. Da Scrum heute auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt wird, bietet es sich an bei der Bezeichnung Entwicklerteam eher an Projektentwicklung zu denken.
Das Entwicklungsteam ist funktionsübergreifend (cross functional) besetzt. Das bedeutet nicht, dass jedes Teammitglied über die gleichen Fähigkeiten verfügt, sondern dass in dem Team alle Fähigkeiten vorhanden sind, die für die Realisierung des Projektes erforderlich sind.
Das Entwicklungsteam arbeitet selbstorganisiert. Das heißt, niemand – auch nicht der Scrum Master, der Product Owner oder die Stakeholder – darf dem Entwicklerteam sagen, WIE es seine Arbeit erledigen soll.
Die Größe des Entwicklerteams liegt zwischen drei und neun Personen. Bei einer höheren Zahl von Entwicklern werden die Teams entsprechend geteilt.

Der Product Owner

Obwohl Owner auf Deutsch Eigentümer bedeutet, gehört das Produkt dem Product Owner im wirtschaftlichen Sinne nur in den seltensten Fällen. Aber er trägt die Verantwortung für das Produkt, also dafür, WAS von dem Entwicklungsteam erarbeitet wird. Deshalb ist er auch für das Product Backlog verantwortlich. Er bildet die Schnittstelle zu den Stakeholdern und er hilft dem Entwicklungsteam die Anforderungen an das Projekt zu verstehen. Er hat gegenüber dem Scrum-Team keine Weisungsbefugnis. Er entscheidet allerdings im Sprint Review-gemeinsam mit den Stakeholdern (oder stellvertretend für diese), ob das gelieferte Arbeitsergebnis den Anforderungen entspricht.

Der Scrum Master

Der Ausdruck Master (auf Deutsch Meister) lässt vermuten, dass es doch so etwas wie eine Hierarchie in Scrum geben könnte. Dem ist aber nicht so. Der Scrum Master unterstützt das Entwicklungsteam und den Product Owner bei der Nutzung von Scrum und er versucht, Hindernisse für das Scrum-Team zu beseitigen. Er ist gegenüber den anderen Mitgliedern des Scrum-Teams nicht weisungsbefugt, wird aber aufgrund seines Wissens und seiner Erfahrung mit Scrum als Hinweisgeber geschätzt. Er dient dem Scrum Team mit anderen Worten als Trainer für das agile Vorgehen (agile coach). In der Praxis ist der Scrum Master oft gleichzeitig Mitglied des Entwicklungsteams. Es hat jedoch Vorteile, wenn der Scrum Masterin die eigentliche Entwicklungsarbeit nicht eingebunden ist. Deshalb werden als Scrum Master nicht selten auch externe Berater eingesetzt.

Die Stakeholder

Im Gegensatz zu den anderen ist die Rolle des Stakeholders nicht im Scrum Guide definiert. Der Ausdruck Stakeholder (dt. Anteilseigner) ist im weitesten Sinne eine Bezeichnung für alle, die ein Interesse an dem Produkt haben. In der Praxis spielen aber vor allem zwei Stakeholder eine Rolle: Die Geschäftsleitung und zusätzlich (bei Projekten für einen Kunden) der oder die Vertreter des Kunden.