Die Scrum-Ereignisse

Die Entwicklungsarbeit in Scrum wird strukturiert durch fünf, sich regelmäßig wiederholende (iterative) Ereignisse: Sprint, Sprint Planning, Daily Scrum, Sprint Review und Sprint Retrospective. Alle Ereignisse sind mit einer eindeutig definierten Zeitvorgabe (engl. time box) versehen.

Der Sprint

Der Sprint ist eine gleichbleibende Zeitspanne, in der die Entwicklungsarbeit erledigt wird. Die Dauer des Sprints wird vom Entwicklungsteam festgelegt und kann zwischen einer und vier Wochen betragen. Die alleinige Verantwortung für den Sprint liegt beim Entwicklungsteam.

Das Sprint Planning

Am Anfang des Sprints steht das Sprint Planning. Es dauert bei einem Vier-Wochen-Sprint acht Stunden (bei kürzeren Sprints entsprechend weniger). Das Sprint Planning besteht aus zwei, etwa gleich langen Teilen. Die Verantwortung für den ersten Teil liegt beim Product Owner. Gemeinsam mit dem Entwicklungsteam klärt er, WAS in dem neuen Sprint erledigt werden soll und formuliert ein Sprint-Ziel. Anders formuliert: Es wird geklärt, welche Teile des Product Backlogs in das Sprint Backlog übernommen werden können. Im zweiten Teil des Sprint Plannings berät das Entwicklungsteam eigenverantwortlich WIE das Sprint-Ziel erreicht werden kann.

Der Daily Scrum

Der Daily Scrum ist ein tägliches Treffen des Entwicklungsteams zur Erhaltung der Transparenz. Es dauert maximal fünfzehn Minuten und dient dazu alle Teammitglieder auf denselben Informationsstand in Bezug auf den Verlauf des Sprints zu bringen. Meist beantwortet dabei jedes Teammitglied folgende drei Fragen: Was habe ich gestern getan? Was tue ich heute? Und: Welche Hindernisse und Probleme in Hinblick auf meine Arbeit sehe ich aktuell?

Der Sprint Review

Im Sprint Review werden die Ergebnisse des Sprints präsentiert und bewertet. Er dauert bei einem vierwöchigen Sprint maximal vier Stunden, bei kürzeren Sprints entsprechend weniger. Im Sprint Review wird vor allem geprüft, ob das Sprint-Ziel erreicht wurde und das Ergebnis der Arbeit (das Inkrement) den Anforderungen entspricht. Die Teilnahme des oder der Stakeholder am Review ist ausdrücklich erwünscht. Sollte dies nicht möglich sein, werden sie vom Product Owner vertreten. Die Sprint-Retrospektive ist das einzige Ereignis, in dem die Stakeholder neben dem Anwesenheitsrecht auch ein Rederecht haben.

Die Sprint-Retrospektive

Im Gegensatz zum Review geht es in der Retrospektive nicht um die Ergebnisse des Sprints sondern um die Arbeitsweise des Scrum-Teams. Das Team sucht nach Möglichkeiten der Optimierung und identifiziert Hindernisse. Die Retrospektive dauert bei einem vierwöchigen Sprint maximal drei Stunden, bei kürzeren Sprints entsprechend weniger.
Obwohl es im Scrum Guide nicht ausdrücklich erwähnt, hat sich in der Praxis herausgebildet, dass für die Retrospektive Vertraulichkeit vereinbart wird, das heißt, dass es in Bezug auf dieses Ereignis keine Transparenz gegenüber den Stakeholdern gibt und diese infolgedessen auch nicht daran teilnehmen dürfen. Anders gesagt, es gilt die Wiesn-Regel: Was auf der Wiesn geschieht, bleibt auf der Wiesn. (Für Englisch Sprechende gilt die Vegas-Regel: What happens in Vegas, stays in Vegas.)